Journal Jonathan Prestwich
Interviews

Jonathan Prestwich

Engelsman Jonathan Prestwich is geen onbekende nieuwkomer in de wandelgangen bij Arco. Geruime tijd voordat hij in 2004 zijn eigen ontwerpstudio startte, werkte Prestwich jarenlang samen met Burkhard Vogtherr, één van de gerenommeerde household names in Winterswijk. Hij was Vogtherrs rechterhand en werkte in die hoedanigheid al mee aan de ontwikkeling van diverse Arco producten.

Toen Jonathan en Jorre van Ast voor het eerst over directe samenwerking spraken, was dat toch een nieuwe stap. Ze vertegenwoordigen allebei een volgende generatie in de productontwikkeling van Arco. Dat eerste gesprek vond plaats in een Londense pub, niet geheel toevallig voor twee vrienden en ook zeer toepasselijk. Arco had een duidelijke opdracht. Er was behoefte aan een betaalbare, stapelbare en comfortabele stoel voor zowel de horeca als de particuliere woonomgeving.

Jonathan: „So fängt ziemlich häufig ein neues Designprojekt an. Der Kunde hat einen speziellen Wunsch, über den man erst gut nachdenkt und den man ausführlich bespricht. Ich suche immer nach Möglichkeiten, Dinge zu erschaffen, die noch besser, praktischer und effektiver sind als die bereits bestehenden. Immer wieder möchte ich Grenzen erweitern. Der Ausgangspunkt dabei ist die Art zu leben: Wie verhalten sich Menschen und was genau ist die Essenz des heutigen Lebensstils. Es ergeben sich immer wieder neue Situationen. Man denke an die Nutzung von Laptops und Handcomputern immer und überall. Als Designer muss man in der Lage sein, neue Produkte zu entwickeln, die relevant sind und perfekt zum aktuellen Lebensstil passen.“

„Es ist einfach interessant und damit zugleich ein sinnvoller Ausgangspunkt für neue Designs, sich Neues auszudenken, das an eine bestimmte Nutzung appelliert. Ich möchte neue Möbel entwerfen, über die man sagt: Wow, das ist aber praktisch, genau das brauch ich.“

Es war ziemlich schnell klar, dass das neue Arco-Design ein richtig schöner Holzstuhl werden würde. „Genau das ist the thing to do today. Genau das möchte man.” Der Stuhl sollte ein Leichtgewicht, aber in erster Linie äußerst komfortabel sein. Das Ergebnis, Café Chair, der Entwurf von Prestwich, wurde sofort nach seiner Einführung mit dem deutschen Interior Innovation Award 2011 des Rats für Formgebung ausgezeichnet. Der Rückenbezug aus 3D-gestricktem Stoff verleiht ihm einen sehr angenehmen Komfort, beschränkt das Gewicht und ergibt eine ganz besondere Ausstrahlung. Außerdem geht die Computerarbeit, wobei man sich mit den Ellbogen auf die gebogene Lehne stützt, gleich noch viel besser.

Prestwich hat sich im Lauf der Zeit auf das Design von Möbeln, und dabei vor allem auf Sitzmöbel spezialisiert. „Das hat sich mehr oder weniger so ergeben. Je häufiger man sich mit etwas beschäftigt, desto besser man etwas kann. Es bewegt einem ständig und es fallen einem immer bessere Ideen ein.“ Das Design von Stühlen ist aber auch eine schwierige und anspruchsvolle Aufgabe. „Es gibt zwar sehr viele Möglichkeiten, aber man kann auch sehr viel falsch machen. Zwischen verschiedensten Elementen muss man ein harmonisches Gleichgewicht finden: Ästhetik, Komfort, Ergonomie, Kosten, Herstellungsverfahren, Material usw. Das führt zu interessanten Herausforderungen, die ich nicht als Problem oder Kompromiss erfahre.“ Der gestrickte Rückenbezug des Café Chair ist daher eine schöne Lösung für eine Konstruktion, die ebenso leicht wie stark sein muss. „Schließlich soll er auch Schwergewichte tragen können. Außerdem geht man in Restaurants und Hotels nicht gerade vorsichtig mit Möbeln um.“

Als eine der größten Herausforderungen seines Fachs erfährt Prestwich das Preisniveau des Endergebnisses: Wie schafft man es, ein Design für den Verkauf interessant zu gestalten? „Man kann sich die tollsten Möbel ausdenken, aber die müssen auch mit dem richtigen Preis versehen sein. Und genau das ist bei einer weltweiten Konkurrenz heutzutage alles andere als einfach. Man möchte schließlich nicht bei der Qualität einbüßen müssen.“ Für Prestwich ist es lebenswichtig, dass sich Europa seine Fachkompetenz und seine handwerkliche Herstellung erhält, weil „wenn wir diese verlieren, es fast ausgeschlossen ist, sie wieder aufzubauen.“

Als große Inspirationsquelle nennt Prestwich Naturphänomene. „Man muss sich nur einmal ansehen, wie eine Blüte aufgebaut ist. Bei Sonnenlicht öffnet sie sich, lockt Bienen zu Stempel und Staubfäden, und schließt sich bei Sonnenuntergang wieder zu ihrem eigenem Schutz. Das funktioniert perfekt! Und ist so fantastisch, so wunderschön und so raffiniert. Wir sind immer noch nicht in der Lage, das nachzuahmen. Genau genommen befinden wir uns immer noch im Steinzeitalter und benutzen wir ganz primitive Techniken. Vielleicht sind wir je imstande, genetisch manipulierte Bäume zu züchten, deren Früchte perfekte Stühle sind.“